von Manuel KitzlerZuletzt am Donnerstag, 27. März 2025 geändert.
Bislang 2753x gelesen.
Der Blick zurück auf das Einsatzjahr 2024 war eindrucksvoll: 1.209 Mal wurden die Frauen und Männer des aktiven Dienstes zu Hilfe gerufen - ein neuer Rekord. Geprägt war das vergangene Jahr vom Hochwasser im September, wobei innerhalb weniger Tage mehr als 300 Einsätze abgewickelt werden mussten. Die Mitgliederversammlung bildet den Auftakt in das neue Einsatzjahr: Gelegenheit eine Leistungsbilanz zu ziehen!
Zur Mitgliederversammlung in den Räumlichkeiten der IMC Fachhochschule Krems am 7. März 2025 fanden sich rund 250 Feuerwehrmitglieder sowie 40 Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft ein. Feuerwehrkommandant-Stellvertreter Andreas Herndler konnte unter anderem den Abgeordnete zum niederösterreichischen Landtag, Josef Edlinger, den Präsidenten des Bundesfeuerwehrverbandes, Robert Mayer, Bezirkshauptmann Günter Stöger und den Bürgermeister der Stadt Krems, Peter Molnar, willkommen heißen.
Neben der Einsatzbilanz wurde auf das Hochwasser im September eigens eingegangen. Der Kremser Bürgermeister Peter Molnar bedankte sich für die Leistungen im abgelaufenen Jahr, im Besonderen aber für den herausragenden Einsatz in dieser Ausnahmesituation. Die Katastrophe habe gezeigt, "dass das Geld, das wir in der Stadt für die Freiwillige Feuerwehr einsetzen, sehr gut investiertes Geld ist." Auch der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes, Robert Mayer, stellte der Feuerwehr Krems ein gutes Zeugnis aus. Der Landtagsabgeordnete Josef Edlinger sicherte der Feuerwehr weiterhin die volle Unterstützung des Landes zu und sagte: "Die Schäden beim Hochwasser waren katastrophal, aber: Die Hilfe der Feuerwehr war hochprofessionell."
Abseits der Hochwassereinsätze retteten die Mitglieder der Feuerwehr im Vorjahr 139 Menschen und 40 Tiere. 730 Mal waren es technische Einsätze wie Tür- und Liftöffnungen. Mehr als 300 Mal rückten die acht Feuerwachen zu Brandeinsätzen aus, wobei die Hälfte davon, also rund 150 Fehlalarme waren.
Thema bei der Mitgliederversammlung waren auch die Neuanschaffungen: Ende 2025 wird eines der ersten Elektrolöschfahrzeug in Österreich an die Feuerwehr Krems ausgeliefert. Dabei handelt es sich um den Rosenbauer RT, der "Tank 3" ablösen wird. Das Fahrzeug soll als universell einsetzbarer Erstangreifer fungieren, im Regelfall wird es das ersteintreffende Fahrzeug bei Brandeinsätzen – aber auch bei technischen Menschenrettungen – sein.
Bereits geliefert wurden die neuen Feuerwehrhelme. Sie werden die Helme ersetzen, die mehr als 20 Jahre im Einsatz waren. Die neuen Helme konnten dank zahlreicher Spenden der Bevölkerung und lokaler Unternehmen angekauft werden. Eine Fachfirma ist derzeit mit der Finalisierung beauftragt, die Übergabe an die Einsatzkräfte wird bald erfolgen. Die Fahnenmutter der Feuerwehr Krems, Angelika Schmidt, appellierte im Rahmen der Mitgliederversammlung an die Bevölkerung, die Feuerwehr Krems weiterhin zu unterstützen.
Geehrt wurden die Kremser Unternehmer Harald Schindlegger (Harry’s Gastrotainment) und Othmar Seidl (OS Fest GmbH). "Nicht einzelne Spenden werden hier gewürdigt, sondern die langjährige Unterstützung des Feuerwehrwesens", betonte Feuerwehrkommandant Gerhard Urschler im Rahmen der Laudatio. Schindlegger und Seidl wurde die Florianiplakette der Feuerwehr Krems in Bronze verliehen.
Hansjörg Henneis, Vorstand der Kremser Bank und Sparkassen AG, wurde mit der Florianiplakette des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet. "Die Kremser Bank hat in den vergangenen Jahren nicht nur die Feuerwehr Krems, sondern das Feuerwehrwesen in der ganzen Region unterstützt", so Urschler.
Stichwort Geld: Der Leiter des Verwaltungsdienstes, Christian Schopper, fasste den Rechnungsabschluss 2024 knapp zusammen und gab detaillierten Einblick in das Budget für 2025. Mit einstimmigen Beschlüssen ist zumindest formal der Haushalt in Ordnung: Die Finanzlage ist aber weiterhin angespannt, wie alle Referenten des heutigen Abends eingestehen mussten. Die extreme Teuerung setzt nicht nur der Feuerwehr Krems zu, sondern setzt das gesamte Feuerwehrwesen unter Druck.
Weiters wurden auch Mitglieder der Feuerwehr Krems für ihre tolle Leistung im Feuerwehrwesen ausgezeichnet.
Kremser Feuerwehrverdienstzeichen in Silber:
Verdienstmedaille des NÖ Landesfeuerwehrverbandes 3. Klasse Bronze:
Verdienstzeichen des NÖ Landesfeuerwehrverbandes 3. Klasse Bronze:
Verdienstmedaille des NÖ Landesfeuerwehrverbandes 2. Klasse Silber:
Verdienstzeichen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes 3. Stufe in Bronze:
Nach den Auszeichnungen folgte die Angelobung unserer jüngsten Mitglieder – der Feuerwehrjugend, darauf folgend die Angelobung der Überstellten in den Aktivdienst und der neuen Mitglieder der Feuerwehr.
In seinen Schlussworten skizzierte Kommandant Urschler die Ziele für 2025. "Auf Krisen richtig zu reagieren, ist nicht nur Aufgabe der Feuerwehr", war es ihm wichtig zu betonen. "Hier sind alle gefordert: Gemeinde, Firmen, Bürgerinnen und Bürger." Urschler spannte den Bogen weit aus: von der Ertüchtigung der Löschwasserversorgung, verbesserten Kommunikationskanälen zur Bevölkerung, angepasster Schutzausrüstung für die Feuerwehr bis hin zur intensiven Ausbildung von Schlüsselpersonal in der Einsatzorganisation.
In Hinblick auf die neue Funktionsperiode ab 2026 legte sich Gerhard Urschler frühzeitig fest: Er stehe für eine dritte Funktionsperiode zur Verfügung. Die Abstimmungsgespräche in den Führungsebenen der Feuerwachen haben schon begonnen, denn "Feuerwehrleute werden vom Ende einer Funktionsperiode nicht überrascht", konnte sich Urschler den Seitenhieb auf die Politik nicht verkneifen.
„Ihr seid ein tolles Team, ich danke euch für eure Disziplin und eure Leistung. Alles Gute für das kommende Jahr!“